Ich bin ein INFP – Mediator: Und was heißt das für mein Business?

26.06.24 | Business, Persönliches | 0 Kommentare

Ich gebe zu, dass ich Persönlichkeitstests immer skeptisch beäugt habe. Weil ich sie in einen Topf mit Horoskopen geworfen habe. Und seit ich in meinen Redaktionszeiten selbst mal die Wochenhoroskope geschrieben und mir die ulkigsten Dinge ausgedacht habe, habe ich eine Ahnung davon, wie seriös diese kleinen Fünfzeiler sind.

Aber da ich gleichzeitig ein neugieriger und aufgeschlossener Mensch bin (ist das eigentlich typisch Krebs mit Aszendent Löwe?), habe ich mich mal mit dem Myers-Briggs-Typenindikator beschäftigt. Und muss zugeben, dass der Ansatz ein ganz anderer ist. Statt Geburtsort- und -zeit gibt man Antworten auf viele, viele Fragen ein.

Der Myers-Briggs-Typenindikator basiert auf C.G. Jungs entwickelten „psychologischen Typen“. Er unterscheidet zwischen 16 Persönlichkeits- bzw. Temperamentstypen. Dabei geht es um vier Kernthemen:

E oder I – Bist du eher nach außen gerichtet (extravertiert) oder nach innen gerichtet (introvertiert)?

S oder N – Wie nimmst du Informationen auf? Intuitiv oder sensorisch?

T oder F – Wie triffst du Entscheidungen? Nach Fakten (thinking) oder nach Gefühl (feeling)?

J oder P – Wie gehst du mit der Außenwelt um? Urteilend (judging) oder wahrnehmend (perceiving)?

Nicole Knüppel, Myers-Briggs-Modell Mediator

Und was bin ich nun? Tadaa – ich bin Mediator. INFP. Laut Definition bedeutet das: „Mediatoren sind poetische, nette und selbstlose Menschen, die immer gerne für einen guten Zweck eintreten.“ Naja, das hört ja jeder gern über sich. Klingt aber auch ein bisschen langweilig. Aber was bedeuten die Buchstaben nun im Einzelnen?

I für Introvertiert:

Worauf richte ich meine Aufmerksamkeit, Energie, Motivation? Das ist keine Überraschung für mich. Dem Ergebnis nach bin ich zu 86% introvertiert. Ich ziehe meine Kraft aus dem Alleinsein und brauche nicht dauernd Trubel um mich herum – vorsichtig formuliert. Dass ich das als eine Stärke sehen konnte, hat allerdings sehr lange gedauert. Als jemand, der in der Schule schon dauernd gehört hat „Du musst dich am Unterricht mehr beteiligen“ und „Komm doch mal aus dir raus“, ging es mir wie viele Introvertierten: In einer extrovertiert (damit auch dieses Keyword vorkommt) geprägten Welt ist still und zurückhaltend sein ein Makel. Wer nichts sagt, hat wohl nichts zu sagen. Was genauso falsch ist wie der umgekehrte Fall (Stichwort: Laberrhabarber). So ganz langsam ändert sich die gesellschaftliche Anerkennung der Introversion, und zum Glück muss ich mich nicht mehr rechtfertigen, dass ich gern erstmal im Hintergrund bleibe. Oder vielmehr: Ich rechtfertige mich einfach nicht mehr! Im Beruf habe ich für mich die Kombination gefunden, die mir am besten passt: Eine Website und Blogbeiträge. Nicht laut, trotzdem wirksam.

N für Intuitiv

Wie nehme ich die Wirklichkeit wahr? Mit Bauchgefühl oder faktenbezogen? Laut Test bin ich zu 57% intuitiv. Intuitive Persönlichkeiten haben viel Fantasie, sind aufgeschlossen und neugierig. Sie wissen Originalität zu schätzen und konzentrieren sich auf die verborgenen Zusammenhänge. Ok, das passt tatsächlich auch. Und genau das stelle ich auch in den Mittelpunkt meiner Arbeit. Kein Schema F für alle, sondern herausfinden, wie jemand tickt, wofür er steht, was ihm wichtig ist, und genau das in Text und Design zum Ausdruck bringen.

F für Fühlen

Wie fälle ich Entscheidungen? Logik-fokussiert oder Prinzipien-fokussiert? Menschen mit einer Vorliebe für Gefühle nutzen und berücksichtigen ihre Gefühle (und die anderer), um Entscheidungen zu treffen, während Denker logikbasierte Kriterien verwenden. Da kann das Pendel nur in Richtung Prinzipien-fokussiert ausschlagen. Zu 68% treffe ich Entscheidungen aus dem Gefühl heraus. Laut Definition sind mir Einfühlungsvermögen, soziale Harmonie und Zusammenarbeit besonders wichtig. Bin ich so leicht zu durchschauen? Oder habe ich die Fragen erstaunlich gut beantwortet? Einfühlungsvermögen, Zusammenarbeit und Empathie sind auch drei Gründe, warum aus meiner Sicht KI mein Business als Webdesigner nicht ersetzen kann.

P für Wahrnehmend (Perceiving)

Wie organisiere ich mich? Der J-Typ trifft eher schnelle Entscheidungen und denkt in festen, klaren Kategorien. Der P-Typ ist flexibler und kann sich gut aufgrund neuer Informationen anpassen. Zu 82% gehöre ich zum Team flexibel! Wobei ich manchmal gern etwas mehr Planungstyp wäre. Flexibel sein und anpassungsfähig sind für mich Werte, mit denen ich mich identifiziere und die mir auch bei anderen wichtig sind – aber manchmal können sie in Richtung Verzettelung ausschlagen. Und dass man den Fokus etwas auf den Augen verliert. Wobei es mir für andere erstaunlich leicht fällt, den Überblick zu behalten und sie zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Vielleicht ist das ja auch ein Teil des Mediator-Seins: Die Balance zwischen Flexibilität und Fokus zu finden und anderen dabei zu helfen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Nicole Knüppel, Myers-Briggs-Modell, Eigenschaften

Fazit

Auf jeden Fall: Spannend! Hätte ich den Test vor 10 oder 15 Jahren gemacht, wäre er bestimmt noch anders ausgefallen, und das finde ich auch so reizvoll am Myers-Briggs-Test: Er zeigt eine Ausprägung an und steckt uns nicht in absolute Schubladen. Zum Beispiel ist nicht jeder und jede Introvertierte gleich, und wohl kaum jemand ist etwas zu 100 Prozent. Und die Tendenzen variieren je nach Situation und Lebensphase. Interessant könnte es sein, den Test in vier, fünf Jahren nochmal zu machen und zu schauen, ob sich etwas bzw. man selbst sich verändert hat.

Wenn du Lust bekommen hast, den (kostenlosen!) Test auch zu machen, kannst du das hier tun: Myers-Briggs-Persönlichkeitstest. Viel Spaß!

Hallo, ich bin Nicole

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