Barrierefreie Website: Häufige Barrieren und wie du sie beseitigst

20.08.24 | Webdesign | 0 Kommentare

Eine barrierefreie Website ist mehr als nur ein nettes Extra – sie ist ein Muss, um sicherzustellen, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren Fähigkeiten, auf deine Inhalte zugreifen können. Aber worauf solltest du achten? In diesem Blogbeitrag zeige ich dir die häufigsten Stolpersteine, die Websites weniger zugänglich machen – und wie du sie ganz einfach aus dem Weg räumen kannst.

Fehlende oder unzureichende Alternativ-Texte

  • Barriere: Bilder haben keinen oder einen nicht beschreibenden Alternativ-Text (Alt-Text).
  • Auswirkungen: Screenreader können die Bilder nicht interpretieren, und Nutzer mit Sehbehinderungen verpassen wichtige Informationen.
  • Lösung: Füge zu jedem Bild einen aussagekräftigen Alt-Text hinzu, der den Inhalt des Bildes beschreibt. Beispiel: Anstatt „Bild1.jpg“ zu schreiben, verwende „Ein lächelndes Kind spielt am Strand“.
    Ein gut gewählter Alt-Text sorgt nicht nur dafür, dass Menschen mit Sehbehinderungen verstehen, was auf dem Bild zu sehen ist, sondern er verbessert auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) deiner Website. Das bedeutet, dass deine Seite leichter von potenziellen Kunden gefunden wird, weil Suchmaschinen den Alt-Text nutzen, um den Inhalt deiner Bilder zu verstehen.


Schlechte Kontraste

  • Barriere: Der Kontrast zwischen Text und Hintergrund ist zu gering.
  • Auswirkungen: Menschen mit Sehbehinderungen haben Schwierigkeiten, den Text zu lesen, und auch z.B. bei Sonneneinstrahlung ist die Schrift schlecht lesbar.
  • Lösung: Verwende einen Kontrastchecker, um sicherzustellen, dass der Kontrast ausreichend ist. Achte auf eine gute Lesbarkeit, insbesondere bei kleinen Schriftgrößen. Ein hoher Kontrast sorgt dafür, dass Inhalte auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder auf weniger hochwertigen Bildschirmen gut lesbar sind.


Fehlende Überschriften (H1, H2, etc.)

  • Barriere: Es werden keine oder falsche Überschriften verwendet.
  • Auswirkungen: Screenreader können den Inhalt nicht richtig strukturieren, und Nutzer können sich schwerer orientieren.
  • Lösung: Verwende Überschriften (H1, H2, H3 usw.), um die Struktur deiner Inhalte klar darzustellen. Eine H1 pro Seite, darunter die H2 für Hauptabschnitte, eine Ebene tiefer die H3 für Unterabschnitte usw. Eine logische Hierarchie der Überschriften erleichtert allen Nutzern die Navigation und sorgt dafür, dass wichtige Informationen schnell gefunden werden.
Beispiel für die richtige Überschriftenhierarchie (h2, h3)

Keine Tastaturnavigation

  • Barriere: Elemente auf der Seite können nicht ausschließlich mit der Tastatur erreicht werden.
  • Auswirkungen: Nutzer, die auf die Tastatur angewiesen sind und keine Maus benutzen können, können nicht alle Funktionen der Seite nutzen und sind dadurch stark eingeschränkt.
  • Lösung: Achte darauf, dass alle interaktiven Elemente (Links, Buttons, Formulare) mit der Tabulatortaste erreichbar sind. Teste die gesamte Navigation, um sicherzustellen, dass sie intuitiv und vollständig barrierefrei ist.

Automatisch abspielende Medien

  • Barriere: Du besuchst eine Website und plötzlich startet ein Video oder eine Audiodatei von selbst: Das kann echt nervig sein und besonders für Menschen mit bestimmten Behinderungen problematisch werden.
  • Auswirkungen: Solche automatischen Wiedergaben können störend wirken und die Nutzererfahrung beeinträchtigen, vor allem wenn jemand Schwierigkeiten hat, die Medien schnell zu stoppen.
  • Lösung: Gib den Nutzern die Kontrolle über die Wiedergabe von Medieninhalten. Biete eine Play-Taste an und stelle sicher, dass die Wiedergabe unterbrochen werden kann.


Nicht barrierefreie Formulare

  • Barriere: Die Felder sind nicht richtig beschriftet oder die Fehlermeldungen sind unverständlich – Das kann echt frustrierend sein, weil du nicht weißt, was du falsch gemacht hast oder was von dir erwartet wird.
  • Auswirkungen: Wenn Formulare nicht klar und zugänglich sind, können Nutzer sie nicht richtig ausfüllen.
  • Lösung: Achte darauf, dass jedes Formularelement eine klare Beschriftung hat. Wenn ein Fehler auftritt, gib eine hilfreiche Fehlermeldung aus, die genau erklärt, was korrigiert werden muss. Und ganz wichtig: Stelle sicher, dass das Formular auch mit der Tastatur oder einem Screenreader bedient werden kann, damit wirklich jeder es nutzen kann.


CAPTCHAs, die nicht barrierefrei sind

  • Barriere: Viele CAPTCHAs sind für Menschen mit Sehbehinderungen oder Lernschwierigkeiten nicht lösbar.
    • Bildbasierte CAPTCHAs: Um zu beweisen, dass man kein Roboter ist, muss man bestimmte Bilder auswählen und anklicken. Für jemanden mit einer Sehbehinderung ist das eine echte Herausforderung, weil diese CAPTCHAs auf visuelle Hinweise wie Farben und Formen setzen, die schwer oder gar nicht wahrnehmbar sind.
    • Textbasierte CAPTCHAs: Verzerrte Buchstaben und Zahlen sind schwer zu lesen, nicht nur für Menschen mit Sehbehinderungen, sondern auch für Menschen mit Legasthenie oder anderen Lernschwierigkeiten. Und ich glaube, wir alle haben es schon erlebt: Die verzerrten Zeichen sind einfach schwer zu entziffern und können frustrierend sein.
  • Alternativen: Einige andere Methoden zur Überprüfung, ob es sich um einen Menschen handelt, sind:
    • Einfache mathematische Aufgaben: Sie sind oft leichter zugänglich und einfach zu lösen.
    • Honeypot-Techniken: Ein Plugin nutzt versteckte Felder, die von Bots ausgefüllt werden, aber von Menschen nicht gesehen werden. Sie sind unsichtbar für den Nutzer und beeinträchtigen die Barrierefreiheit nicht.
      Diese Optionen sind für alle Nutzergruppen zugänglicher.
Beispiel für ein bildbasiertes CAPTCHA
Bildbasiertes CAPTCHA
Beispiel für ein textbasiertes CAPTCHA
Textbasiertes CAPTCHA

Fehlende Untertitel oder Transkripte für Videos

  • Barriere: Videos enthalten keine Untertitel oder Transkripte.
  • Auswirkungen: Nutzer, die hörgeschädigt sind oder die Lautstärke nicht einschalten können, können den Inhalt der Videos nicht verstehen.
  • Lösung: Füge Untertitel zu deinen Videos hinzu und stelle Transkripte für die Audiospur bereit. Dadurch wird der Inhalt für ein breiteres Publikum zugänglich und verbessert auch das Verständnis bei Nutzern, die sich in lauten Umgebungen befinden oder eine andere Sprache sprechen.

Fehlende Unterstützung für verschiedene Browser und Geräte

  • Barriere: Nicht alle Nutzer verwenden die gleichen Browser oder Geräte.
  • Auswirkungen: Wenn deine Website nicht auf verschiedenen Browsern und Geräten getestet wird, könnten Elemente anders oder gar nicht angezeigt werden und Nutzer Schwierigkeiten haben, Funktionen zu nutzen.
  • Lösung: Teste deine Website auf verschiedenen Geräten und Browsern, um sicherzustellen, dass sie überall korrekt angezeigt wird. Denke dabei auch an mobile Geräte, ältere Browser-Versionen und unterschiedliche Betriebssysteme. So stellst du sicher, dass deine Website auf möglichst vielen Geräten funktioniert.

Unklare oder fehlende Linkbeschreibungen

Barriere: Links sind nur mit „Hier klicken“ oder „Mehr erfahren“ beschriftet.
Auswirkungen: Nutzer wissen nicht, wohin der Link führt, insbesondere wenn sie Screenreader verwenden, die die Links isoliert vorlesen.
Lösung: Verwende aussagekräftige Linktexte, die den Zweck und das Ziel des Links deutlich machen. Anstatt „Hier klicken“, nutze Beschreibungen wie: „Weitere Informationen zur Barrierefreiheit“.

Fazit

Wenn du diese Tipps umsetzt, hast du mit deiner Website schon einen guten Schritt Richtung Barrierefreiheit gemacht. Und du machst deine Website nicht nur zugänglicher, sondern auch einladender für alle Nutzer.

Schon kleine Anpassungen, wie das Hinzufügen von Alt-Texten bei Bildern, die Verbesserung der Tastaturnavigation oder darauf zu achten, dass die Kontraste ausreichend sind, können einen erheblichen Unterschied für viele Menschen machen.

Barrierefreiheit ist eben nicht nur eine technische Anforderung, sondern eine Möglichkeit, deine Wertschätzung für alle Nutzer zu zeigen.

Du möchtest gleich loslegen? In meiner Checkliste für Barrierefreies Webdesign kannst du dich Schritt für Schritt deiner barrierefreien Website nähern.

Du suchst jemanden, der bei der Erstellung deiner Website auch die Barrierefreiheit im Blick hat? Lass uns gern über dein Herzensprojekt sprechen!

Hallo, ich bin Nicole

Hallo, ich bin Nicole

Ich helfe dir, mit deiner Website online sichtbar zu werden – denn strategisches Marketing muss nicht laut sein.

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